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Die Geschichte des Strauß in Wort und Bild

Die Geschichte des Straußenvogel

Die Straußenvögel entstanden vor ca 55 Mio. Jahren in Zentralasien. Von hier aus breiteten sie sich, wie fossile Eischalenfunde belegen, vor etwa 2,5 Mio.Jahren nach Westeuropa aus. Nach Afrika sind die Vorfahren des heutigen Strausses vor etwa einer Million Jahren "eingewandert". Der Strauß gehört zur Ordnung der Flachbrustvögel. Größter (2 - 2,5 m), flugunfähiger Laufvogel. Die männlichen Strauße (Hähne) sind schwarz gefiedert, weibliche (Hennen) sind grau-braun. Der Strauß ist heute der größte lebende Vogel. Gewicht: 100 bis 120 kg. Strauße werden seit 200 Jahren (Erste Farmen entstanden in Oudtshoorn um 1864) auch in Gefangenschaft gehalten und erfolgreich gezüchtet und können sowohl auf Farmen als auch in der freien Wildbahn bis zu 60 Jahre alt werden. 1906 wurden zum ersten Mal Straußen durch Carl Hagenbeck nach Deutschland eingeführt.



Als einziger Vogel haben Strauße nur 2 Zehen. Ihre kraftvollen Beine sind ihre Verteidigung gegen ihre natürlichen Feinde, mit einem Fußtritt können sie gefährliche Verletzungen zufügen. Strauße können bis zu 60 kmh schnell laufen. Es dauert mindestens zwei - drei Jahre, bis ein Strauss geschlechtsreif wird, wobei er bereits nach 14 Monaten ausgewachsen ist (und bereits 95 Kilo wiegt). Strausse haben keine Zähne, daher nehmen sie bis zu 1,5 Kilogramm Steine in ihre Mägen auf, um ihre Kost dort zu zermahlen und zu zerkleinern. Strauße haben wunderschöne Augen, doch leider kleine Gehirne. Woraus man schließen könnte, daß, wer schöne Augen hat, mit einem kleinen Gehirn auskommt????



Der Vogelstrauß ist ein Pflanzenfresser, wobei er nicht absolut vegetarisch ist, sondern auch kleine Tiere und Insekten aufnehmen kann. Strausse können über längere Zeit ohne Wasser auskommen. Strauße können gefüttert werden mit Luzerne (frisch oder in Pallets, Weizen, Mais und Maissilage, Soja, Gemüse, Gras, Abfällen aus der Erzeugung von Zucker(Melassemehl), Reis, Sonnenblumen, Hafer,usw. Der Strauß benötigt etwa 2,5 kg Futter pro Tag. Strauße formen gemischt geschlechtliche, komplex aufgebaute Gruppen. Dominante Hähne bilden Familien mit 3 - 5 Hennen. Verschiedene Signale, wie ein Brummen und das Tanzen (Balztanz - der Hahn kniet mit weit geöffneten Flügel und schlägt sich den Hals an den Brustkorb) dienen einerseits, um Rivalen abzuschrecken und Hennen zu imponieren. Wenn sie Zuchtgruppen gebildet haben, baut der dominante Hahn mit der dominanten Henne ein Nest, welches auch von den anderen Gruppenmitgliedern zur Eiablage benutzt wird. Solch ein Gemeinschaftsgelege kann zwischen 15 und 30 Eier enthalten. Das Nest ist ein Loch, welches in den Boden gekratzt wird.



Das durchschnittliche Ei wiegt 1,3 - 1,8 kg und entspricht somit etwa 24 Hühnereiern. Die Eier werden etwa 42 Tage bei einer Temperatur von 36,5 Grad gebrütet, wobei tagsüber die Henne, nachts der Hahn das Brutgeschäft übernimmt. Die durchschnittliche Eiproduktion pro Jahr und Henne beträgt etwa 15 - 60 Eier, in Ausnahmefällen und guter Fütterung bis zu 80 Eiern. Auf Farmen werden normal Brutgeräte benutzt, wo die Eier etwa 40 Tage bebrütet werden, um dann in den Schlupfbrüter (Hatcher) zu wechseln, wo die Küken am 42. Tag in Ruhe schlüpfen können. Die Eier im Brutschrank werden mindestens 2 Mal am Tag um 180 Grad gedreht damit das Eigelb sich nicht an der Schale absetzen kann. Strauße sind Herdentiere und leben in Gruppen von 5 bis zu 50 Tieren, und sie weiden gemeinsam mit anderen Steppentieren wie den Antilopen und Zebras. Herden beweiden ein Territorium von 2 bis 15 km2 während einer Brutsaison, welche 5 Monate dauert.



Nach der Brutsaison können die Herden sich in Grupen von 2 bis 5 Tiere aufteilen. Strauße können sich sehr leicht an die Zucht durch Menschen und verschiedene, auch extreme klimatische Bedingungen anpassen. Die Minimale Größe für Gehege von ausgewachsenen Tieren sollte 300 m2 por Tier betragen. Hähne - vor allem während der Brutsaison können sehr aggressiv sein. Die ersten und sichtbaren Anzeichen hierfür sind der knallrote Schnabel und die roten Beine der Männchen. Der Vogelstrauß ist zur Zeit in den südlichen, südöstlichen und zentralen Regionen Afrikas beheimatet. Der größte Strauß ist der Namibia-Strauss! Seine entfernten Verwandten leben in Australien - Emu , Südamerika Nandu und der Kandoo in Neuseeland. Die Straußenwelthauptstadt ist und bleibt aber immer noch Oudtshoorn im Herzen der Kleinen Karoo! Nirgendwo sonst auf der Welt findet man so viele Strausse wie hier! Schätzungen belaufen sich auf 90% des Weltbestandes. Mit ein Grund dafür sind die idealen Bedingungen der sogenannten Klein Karoo, die Oudtshoorn umgibt.



Die allgegenwärtige Dominanz der Laufvögel und deren Produkte macht schon das Strassenbild des an sich beschaulichen Städtchens mit einigen netten Bauten aus der Kolonialzeit klar. Alles begann hier mit der Straußenfeder. Ein Händler belieferte die ersten Schaf-und Rinderzüchter in Oudtshoorn mit Nahrungsmitteln und Baumaterial. Er brachte auf seinen langen Wegen, die ersten Straußenfedern nach Kapstadt. Von dort aus erreichten diese Federn Europa und es begann eine riesige Nachfrage nach diesen weissen Schmuckfedern. Die damals mit Gold aufgewogen wurden!!!! Die Federnpaläste in Oudtshoorn sprechen heute noch von alten und besseren Zeiten!!! Niemand interessierte sich damals für das so schmackhafte und gesunde Fleisch (äusserst cholesterinarm), niemand so richtig f¨r das schöne Leder (nat¨rlich hat die Farm heute ihren Shop, in dem man sich mit Leder-Produkten eindecken kann), es waren einzig und allein die Federn. Nachdem die Federn wieder aus der Mode kamen, wurde es dann wieder still in und um Oudtshoorn. Aber die Strausse blieben. Heute nutzt man im übrigen alles, was der Vogel zu bieten hat.



Auch die Federn haben wieder Abnehmer gefunden. 70 Prozent vom Ertrag bringt aber das Straußenleder. Das in der Modeindustrie nicht mehr wegzudenken ist! Straußenleder ist ein exklusives Leder, welches sich durch seine Federnoppen, bzw. durch die Schuppen der Beinleder von anderen Ledern hervorhebt. Heute ist das Fleisch das wichtigste Erzeugnis. Es zeichnet sich durch sehr geringen Fettgehalt (0,7 bis 2 %), nur ca. 114 Kalorien/ 100 g, Cholesterinwerte um 68 mg/ 100 g, einen hohen Proteingehalt (etwa 26 %), sehr viel Eisen und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, dagegen besonders wenig Natrium, aus. Straußenfleisch gilt daher als ideales Diätlebensmittel für Menschen mit koronaren Herzerkrankungen bzw. Bluthochdruck und auch als besonders hochwertige Nahrung für sportliche Menschen. Dazu ist es außergewöhnlich zart und delikat.



In der heutigen Zeit leben mehr als 80% der weltweiten Straußenpopulationen auf Farmen oder in zoologischen Gärten. Die Farmen in der Oudtshorn-Region Südafrikas halten etwa 60% der weltweiten Straußenpopulation. Andere fast schon traditionelle Gebiete liegen im übrigen südlichen Afrika, den USA, Israel und Australien.Im Zuge der dritten Boom-Phase der Straußenhaltung sind Farmen in einer Vielzahl von Ländern entstanden, u.a. in fast allen west- und mitteleuropäischen Ländern.




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